Die Öl- und Gasvorräte sind auf unserer Erdkugel nicht mehr so reichlich vorhanden. Es müssen teilweise große Anstrengungen unternommen werden, um an die Lagerstätten zu kommen. Die Förderung in unwegsamen Gelände unter schwierigsten klimatischen Verhältnissen wie in den Naturreservaten Alaskas oder in großen Tiefen im Meer sind inzwischen Alltag, mit vollem Risiko größter Umweltverschmutzung:

Wir erinnern uns wohl alle noch an das Schiffsunglück der Exxon Valdez, ein riesiger Tanker von über 300 Meter Länge und 20 Meter Tiefgang. Vollbeladen konnte es 235.000 m³ Rohöl transportieren. Bei dem Unfall im März 1989 liefen 37.000 Tonnen Rohöl aus, über 2000 km Küste wurden verseucht. Noch heute sterben die Tiere an vergifteter Nahrung.
Wir erinnern uns an den Blowout der Ölplattform "Deepwater Horizon" im April 2010, übrigens kein Einzelfall, mit einer Ölpest im Golf von Mexiko in einer Größenordnung, die zur schwersten Umweltkatastrophe führte.
Es ist kein Geheimnis, dass der Irak-Krieg auch die Sicherung der dortigen Ölquellen zum Ziel hatte, eine bis heute menschliche Katastrophe.
In Deutschland wird fast unbemerkt mit der Fracking-Methode nach vermuteten "unkonventionellem Gas"-Vorkommen gesucht. Das Verfahren wird bereits seit vielen Jahren in Niedersachsen, wo viel im Gestein gebundenes Erdgas gelagert ist, eingesetzt. Spektakuläre Berichte aus Amerika über die Folgen dieser Fördermethode (z.B. explosive Gase im Wasserhahn) haben uns aufhorchen lassen. Bei der Fracking-Methode wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien, u.a. aggressive Säuren und giftige Korrosionsschutzmittel, mit hohem Druck in tiefe Gesteinsschichten gepresst. Durch die dabei entstehenden Gesteinsrisse, kann das in den Gesteinsporen befindliche Gas entweichen und gefördert werden. Die Chemikalien können sich ebenfall unkontrolliert durch die Risse verbreiten z.B. ins Grundwasser.

Obwohl bereits an unterschiedlichen Orten in Niedersachsen Verunreinigungen wie z.B. das hochgiftige Quecksilber oder das krebserregende Benzol im Grundwasser nachgewiesen wurde, sehen die Energieversorger wie z.B. ExxonMobil keine Gefahr für Mensch und Umwelt durch Fracking... Und da hört der Spaß auf !!!

Die Landesdelegiertenkonferenz Niedersachsen von Bündnis90/Die Grünen am 19./20.11.2011 hat deshalb beschlossen:

Keine Erdgasförderung auf Kosten von Umwelt und Gesundheit.
Keine unkonventionelle Erdgasförderung mit der Fracking-Methode !

Grundsätzlich muss das Bergbaurecht geändert werden:
  • Das Bergbaurecht muss den Schutz der Umwelt sichern.
  • Bürgerbeteiligung und Unverträglichkeitsprüfungen sind Teil der Förderplanungen.
  • Es muss eine Raumordnung geben, die die Nutzung des unterirdischen Raumes festlegt.

Die Neustädter Grünen haben sich schon mehrfach generell gegen Fracking ausgesprochen, nicht nur in Wasserschutzgebieten.
Hier der komplette Beschluss der Landesversammlung lautet: Keine-Erdgasförderung-auf-Kosten-von-Umwelt-und-Gesundheit.pdf

Hier einige Links:
NDR: http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/hannover/fracking139.html
Bürgerinitiative: http://de-de.facebook.com/GegenFracking und http://www.gegen-fracking.de/