Die Grundschule Mardorf/Schneeren ab Schuljahr 2015/16 am Schulstandort Schneeren
Aufgrund der bereits gefassten Beschlüsse auf vergangenen Beratungssitzungen sollte auf dieser Sitzung der jeweilige Standort für die neue Grundschule Mardorf/Schneeren und für die Grundschule Mandelsloh/Helstorf beschlossen werden.
Dazu hatte der Schulausschuss 2 Wochen vorher noch einmal eine Besichtigungstour von Mardorf über Schneeren und Mandelsloh nach Helstorf durchgeführt; in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der örtlichen Gegebenheiten einschließlich der Gebäude.
Alle an der Rundreise beteiligten Ausschussmitglieder haben aus der Besichtigung keine neuen entscheidende Hinweise für den einen oder anderen Standort erhalten. Die seitens der Verwaltung gesammelten Daten zu den Gebäuden bestätigte den Eindruck: Jedes Gebäude hatte im Vergleich Vor- und Nachteile.
Die Elternvertretungen und örtlichen Politiker stellten noch einmal die Vorteile ihrer Schule und das enorme Engagement der Elternschaft heraus. Das war in jedem Einzelfall beeindruckend; allerdings mit nur 4 (!) Schülern in einem Jahrgang stellt sich die Frage nach der Existenzberechtigung einer staatlichen Schule.
So musste jedes Ausschussmitglied letztlich für sich die Für- und Wider-Argumente für einen Standort gewichten und entscheiden. Mit den Stimmen der Eltern- und Lehrervertretung wurde folgender Beschlusstext für den Rat erarbeitet:
"Die Grundschule Mardorf wird mit Ablauf des Schuljahres 2014/2015 aufgehoben. Dies erfolgt unter Berücksichtigung der räumlichen Kapazitäten sowie einer gesicherten Schülerbeförderung und der Hortbetreuung. Der Bürgermeister wird beauftragt, die entsprechenden Änderungen der Schulbezirkssatzung zu veranlassen, so dass der bisherige Grundschulbezirk Mardorf dem Schulbezirk Schneeren zugeordnet wird. Es ist unmittelbar ein Nachnutzungskonzept unter Einbeziehung der örtlichen Gremien und Vereine zu erarbeiten."
Für mich persönlich ist die Sporthalle ein herausragendes Plus für die unterrichtliche Gestaltung der Schule. Mit der schnellst möglichen Umsetzung wird der Wunsch der Schulleitung und insbesondere der Elternschaften Rechnung getragen; zur Zeit muss die Schneerener Schulleiterin die Mardorfer Schule zusätzlich betreuen.
Gespräche im Vorfeld dieser Sitzung und die Beschlusslage zur Grundschule Mandelsloh/Helstorf zeigen deutlich, dass bei den Eltern Ängste über die persönliche Lebensgestaltung und die Belastung der Kinder aus dem Weg geräumt werden müssen. Diese Ängste werden auch deutlich durch vielfältige Aktionen in Helstorf.
Vor diesem Hintergrund ist die Verschiebung der Entscheidung über den Standort der Grundschule bis zum Frühjahr 2015 zu verstehen. Hier der Beschlusstext:
Die Grundschule Mandelsloh/Helstorf mit den Standorten Mandelsloh und Helstorf ist schnellstmöglich an einem Standort zusammenzuführen. Die Festlegung auf einen gemeinsamen Schulstandort bedarf einer eingehenden Prüfung. Hierbei sind die räumlichen und organisatorischen Voraussetzungen und die daraus resultierenden notwendigen Investitionen sowie die Hortbetreuung zu berücksichtigen. Mit den örtlichen Gremien und Vereinen ist eine denkbare Nachnutzung zu erarbeiten. Die Festlegung auf einen zukünftigen gemeinsamen Schulstandort erfolgt bis zum Ende des Schuljahres 2014/2015. Nach diesem Ergebnis ist die Aufhebung eines Standortes in die Wege zu leiten. Abhängig vom Ergebnis ist ggf. die Genehmigung zur Weiterführung der Außenstelle Helstorf mit der Landesschulbehörde abzustimmen.
Dabei muss erst einmal festgehalten werden, dass der Gebäudevergleich keine herausragende Eigenschaften erkennen lässt (s.o.). Allerdings bietet die große moderne Sporthalle in Mandelsloh, die geteilt werden kann, schon organisatorische Vorteile für den Schulbetrieb einer zweizügigen Grundschule.
Die Stadtverwaltung muss jetzt schnellstens mit den unterschiedlichsten Gruppen, vor allem mit den Elternschaften und den Lehrkräften vielfältige Problembereiche klären.
Nach meiner Auffassung zählen dazu u.a. folgende Fragenkomplexe:
- Verkehrsverbindungen: zeitlicher Aufwand, kein Umsteigen der Grundschüler
- Elementarbereich:
Hortangebot: Ein Hort ist eher dem Grundschulstandort angegliedert; gibt es Übergangslösungen?
Kindergarten und Krippen: bleiben vor Ort - Umbaumaßnahmen: Es ist der Umfang neuer Baumaßnahmen festzulegen und ein Zeitplan für Umbaumaßnahmen aufzustellen
- Nachnutzung des Schulgebäudes: Es ist mit den Vereinen und Initiativen zu klären, in welchem Umfang das Gebäude einschließlich der Sporthalle weiterhin genutzt werden soll. Möglicherweise lässt sich das Gebäude als "Dorfzentrum" (Dienstleistungszentrum/Dorfgemeinschaftshaus/Kulturzentrum/Verwaltungsbüro) entwickeln.