RathausSondersitzung: Das große Schweigen im Rat

Auf der Ratssitzung am Donnerstag waren sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zuhörerbereich. Es war sicherlich für die meisten Zuhörer äußerst spannend zu hören, wie ihr Vorgesetzter Herr Dr. Windmann seine Kritik an den Verwaltungsbeschäftigten und der Organisation der Verwaltung insgesamt in aller Öffentlichkeit rechtfertigen wird.

Die Ratsmitglieder in ihrer Gesamtheit sind der Arbeitgeber und der Entscheider in den wichtigsten Angelegenheiten. Sie waren besonders gespannt, wie der Dezernent Dr. Windmann sein eigenmächtiges Handeln ohne Rücksprache mit dem Verwaltungschef, dem Hauptverwaltungsbeamten Herrn Bürgermeister Sternbeck, erklären wird.

Die Enttäuschung war dann groß, als Dr.Windmann erklärte, dass er sich zu den Fragen nicht äußern werde, da gegen ihn ein Disziplinarverfahren liefe. Auch Herr Sommer, SPD-Fraktionsvorsitzender, hatte zu Beginn der Ratssitzung bereits darauf hingewiesen, dass er sich heute zu dem Thema dieser Ratssitzung nicht äußern wolle. (Ein Schelm, der dabei Zusammenhänge konstruiert.)
So äußerten die Grünen denn auch den Verdacht, dass die Windmann-Aktion nicht nur ein Alleingang gewesen sei. Unser Bürgermeister Herr Sternbeck machte mit deutlichen Worten unter Hinweis auf die Rechtslage klar, dass er Chef der Verwaltung ist und diese in der Öffentlichkeit und im Rat sowie im Verwaltungsausschuss vertritt. Herr Dr. Windmann habe ihm sein Werk weder vorgelegt noch um Veröffentlichung gebeten.

Es sei unverantwortlich einen Bericht an ausgesuchte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie an die Öffentlichkeit wie andere Stadtverwaltungen und private Organisationen zu verteilen. Die Antworten der Adressaten blieben entweder aus oder waren negativ wie z.B. "Was ist denn bei Euch los?" Das ist Vertrauensmissbrauch, und er (Bürgermeister Herr Sternbeck) könne sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr vorstellen.

Der Ratsherr Willi Ostermann kritisierte sehr scharf die Äußerungen Windmanns über die Mitarbeit und Motivation der Mitarbeiter im Baubereich. Er könne sich aus eigener Erfahrung nicht vorstellen, wie mit solchen Äußerungen Motivation steigern ließe. Im Übrigen habe er Sachverhalte über Verhandlungen mit privaten Organisationen veröffentlicht, die die Teilnehmer selbst noch nicht veröffentlichen wollten. Das sei Vertrauensmissbrauch und unverantwortlich.

Herr Sternbeck zeigte dem Rat als Positivbeispiel noch einen umfassenden Bericht der Stadt München über die Ergebnisse der Arbeit von Verwaltung und Politikern mit einem Grußwort des Oberbürgermeister.

Herr Rump (CDU) sprach dann nach ca einer Stunde die Feststellung aus