Die Energieproduktion gehört in die Hände regionaler Unternehmen 

Es war eine gewaltige Demonstration am Samstag auf dem Opernplatz in Hannover. Eine bunte Mischung zwischen jung und alt, von Verbrauchern und Energieproduzenten aus Wind, Sonne und Biomasse. Auch aus Neustadt habe ich einige Bürgerinnen und Bürger entdeckt u.a. mit dem Elektroauto, wie z.B. die EEwatt GmbH aus Eilvese, oder mit dem Trecker. Es war schon beeindruckend, rund 40 Trecker mit menschengroßen Rädern mit Landwirten aus Neustadt, Hannover, dem Landkreis Dannenberg oder gar Lippe in Reihe auffahren zu sehen.Energieproduktion durch Regionale Unternehmen

8000 Demonstranten (die Polizei spricht von 5000 Menschen)  folgten den Treckern in einem langen Zug durch die Innenstadt vom Opernplatz durch die Georgstr., Schmiedestr., über die Karmarschstr am Landtag vorbei und dann im großen Linksbogen über die L380, den Friedrichswall  und die Bahringstr. wieder zurück  zum Opernplatz. Viele Demonstranten waren mit Fahnen von Bürgerinitiativen, Umweltverbänden und Parteien ausgerüstet mit vielfältigen Aussagen:

Wir wollen Erneuerbare Energien !!"Wir wollen Öko-Strom statt Scheiß-Atom !"
"Energiewende zu teuer: Subventionen 1970-2012 - 213 Mrd ATOM - 378 Mrd KOHLE - 67 Mrd ERNEUERBARE"
„Energiewende statt Klima-Chaos - Limit 2 GRAD -Klimaschutz & Klimagerechtigkeit jetzt!"
"1 Jahr rot/grün - Niedersachsen bleibt SuperGauLand"
"Naheliegend: Strom aus der Region"
"Klimaschutzagentur Region Hannover: Klimaschutz- wir sagen, was geht !"
"Erneuerbare Energiewende – jetzt!"
"Bauern brauchen ein intaktes Klima – weltweit !"
"Stoppt das CO2-Endlager"
"Umweltfreundliche Energie nur mit umweltfreundlichen Stromleitungen: Erdverkabelung! BI Salzgitter"
"Keine neuen Tagebaue ! - Energiewende heißt Kohleausstieg"
"TTIP – Vorsicht Falle ! Menschen verlieren – Konzerne profitieren"

Bündnis90/Die Grünen verteilte ein Infoblatt, dass, so glaube ich, die vielen Aussagen ganz gut zusammenfasst. Darum hier ein Auszug:

Schließung der Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke

"Die neue schwarz-rote Bundesregierung fängt da an, wo die alte aufgehört hat. Sie bremst die Energiewende aus. Die Zwischenziele zum Klimaschutz für 2020 wurden schon aufgeweicht, Erneuerbare Energien werden gedeckelt.

Mit dem Klimakonzept der Großen Koalition scheitert die Energiewende. Damit die Energiewende als gesamtdeutsches Projekt trotzdem gelingt, sind die GRÜNEN zur Kooperation bereit, wenn folgende Forderungen erfüllt werden:

Keine Deckelung der Erneuerbaren

Wind- und Sonnenenergie sind die günstigsten Energieformen. Darum ist es ökonomisch unsinnig, sie mit einem „Ausbaukorridor” von 40 bis 55% Ökostromanteil bis 2025 zu deckeln. Außerdem reicht diese Menge gerade so, um die wegfallende Atomenergie zu ersetzten. Kohlekraft hätte damit eine Bestandsgarantie.

Herunterfahren des Klimakillers Kohle

Kohlekraft boomt. Durch EEG-Umlage-Befreiungen für Kraftwerke, Tage- und Bergbaue, Freihandelsabkommen zum Kohleimport und viel zu günstige CO2-Zertifikate werden die Kohlestrompreise künstlich niedrig gehalten. Die Folgekosten tragen die Gesellschaft und zukünftige Generationen. Die Förderung der Kohle muss heruntergefahren werden und CO2-Verschmutzung ihren Preis haben.

Faire Energiepreise: Neuregelung der EEG-Umlage-Befreiungen

Die Industrieprivilegien im EEG belasten private Haushalte und nicht privilegierte Unternehmen mit rund 6 Milliarden Euro jährlich. Nur noch stromintensive Branchen, die tatsächlich im internationalen Wettbewerb stehen, dürfen EEG-Umlage-befreit werden.

Bürgerenergie statt Förderung großer Stromkonzerne

Während die Bundesregierung die Interessen der Energiekonzerne befördert, bremst sie Bürgerprojekte aus. Wir verteidigen den Einspeisevorrang für Erneuerbare, fordern Planungssicherheit für Investoren und Beteiligungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger.

Mehr Energieeffizienz

Die sauberste Energie ist die, die nicht gebraucht wird. Deshalb brauchen wir ein Konzept, um unsere Energieeffizienz zu verbessern.

Dafür gehen wir heute mit zehntausenden Menschen und vielen Umweltverbänden in sieben Landeshauptstädten auf die Straße. Wir wollen der Welt zeigen, wie die Energieversorgung eines Industriestaates von Grund auf umgekrempelt werden kann und wie beim Klimaschutz endlich ernst gemacht wird. Dafür lohnt es sich zu kämpfen!"